NEUE LUZERNER ZEITUNG 23.Februar 2015
Der «König» gibt sein Erfolgsgeheimnis preis
HORW «Brezelkönig»-Erfinder Stephan Bosshard (54) hat eine Autobiografie geschrieben. Darin erzählt er von Erfolg, Rache und Neid.
«Ich wollte eigentlich nie Brezelkönig werden», erzählt Stephan Bosshard lächelnd. Bosshard lebt heute in Horw, wurde aber in Muri geboren und wuchs in Hildisrieden und Buchrain in einer Marktfahrerfamilie auf. Mit 25 Jahren eröffnete er den ersten Brezelstand in Zürich. Die geschlungenen Gebäcke wurden ihm förmlich aus den Händen gerissen. «Ich war der Erste mit frisch gebackenen Brezeln – und der Erste, der sie füllte. Ich hab auch ‹Die Weltbesten gebrannte Mandeln› erfunden», erzählt er. Wer erlebt, wie Stephan Bosshard engagiert und freudig von seinen Projekten erzählt, kann sich gut vorstellen, dass in seinem Kopf viele Ideen sprudeln.
Sein Traum: Ein Buch schreiben
Die Autobiografie «Rezept zum Glück» ist eines seiner Projekte. «Ich wollte schon immer ein Buch schreiben. Als ich an einem schönen Sommerabend in Miami wieder einmal eine meiner spannenden Geschichten zum Besten gab, brachten mich meine amerikanischen Freunde auf die Idee, meine Autobiografie zu schreiben», schmunzelt er. Im Buch erzählt Stephan Bosshard von seinen Abenteuern bis zum Verkauf seines Brezelkönig-Unternehmens. Drei Jahre vor dem Verkauf hat er in Emmenbrücke eine Brezelfabrik eröffnet, die mit weltweit neuen Brezelrobotern arbeitet. «Ich war dazu praktisch ge- zwungen, weil wir dermassen kopiert wurden und mir mein eigener Lieferant in den Rücken fiel. Da schwor ich Rache», erklärt er. Die Rache ist gelungen. Bosshard war so erfolgreich, dass sich verschiedene Grossfirmen um eine Zusammenarbeit bemühten. Doch er lehnte ab. Als ihm dann 1999 ein deutscher Konkurrent ein unschlagbares Kaufan- gebot unterbreitete, konnte er nicht widerstehen. «Da hab ich losgelassen.»
Loslassen können, das gehört für den Unternehmer zu seinem «Rezept zum Glück». Und man solle nicht gierig sein und Freude haben an dem, was man mache, sagt er. Während andere in seiner Situation versucht hätten, möglichst viel Geld zu verdienen, oder sich ganz zurückgezogen hätten, hat Stephan Bosshard eine andere Vorstellung von Glück. «Um glücklich zu sein, brauche ich meine Frau, viel Zeit auf meinem Schiff und gelegentlich die Arbeit am Stand auf den Messen und Märkten», betont er. Etwa vier Mo- nate im Jahr verkaufen seine Frau und er ihre weichen Butter-Caramel nach einem Originalrezept seines Grossvaters, das Magenbrot und die gebrannten Mandeln persönlich am Stand. Auch an der Luzerner Määs. «Wir sind die Stars am Stand, wir bringen die Stimmung. Das macht uns Spass», sagt er.
Inniges Verhältnis zum Grossvater
Zu seinem Grossvater hatte Bosshard ein inniges Verhältnis, und von seinem Vater hat er alles gelernt, was er wissen musste. «Ich habe zwar keine Berufs- lehre gemacht, aber ich würde heute allen jungen Leuten dazu raten. Denn nicht alle haben das Glück und die Möglichkeit, wie ich sie mit meinem Vater hatte», sagt Bosshard. Glück ist der Leitfaden in seinem knapp 550-seitigen Buch. Ein Buch – so der Untertitel – voll positiver Energie. «Dem Negativen entziehe ich mich. Ich ver- dränge es wenn möglich», erzählt der leidenschaftliche Segler. Negativ sei manchmal die Reaktion der Schweizer auf ihn. «Neid ist eine schlechte Eigenschaft vieler Schweizer. In den USA kenne ich das nicht», sagt er. Aber das Echo auf sein Buch sei durchwegs positiv. Dass Stephan Bosshard glücklich ist, nimmt man ihm ab. «Geschäftlich habe ich keine Ziele mehr. Privat möchte ich bald den Intracoastal Waterway in den USA entlangsegeln. Und ich wünsche mir, dass mein Buch ein Erfolg wird», verrät er. Teil 2 ist in Arbeit und soll nächstes oder übernächstes Jahr erscheinen.
NATALIE EHRENZWEIG region@luzernerzeitung.ch
HINWEIS
Weitere Infos zum Buch auf der Webseite von Stephan Bosshard: www.rezeptzumglueck.com
Der «König» gibt sein Erfolgsgeheimnis preis
HORW «Brezelkönig»-Erfinder Stephan Bosshard (54) hat eine Autobiografie geschrieben. Darin erzählt er von Erfolg, Rache und Neid.
«Ich wollte eigentlich nie Brezelkönig werden», erzählt Stephan Bosshard lächelnd. Bosshard lebt heute in Horw, wurde aber in Muri geboren und wuchs in Hildisrieden und Buchrain in einer Marktfahrerfamilie auf. Mit 25 Jahren eröffnete er den ersten Brezelstand in Zürich. Die geschlungenen Gebäcke wurden ihm förmlich aus den Händen gerissen. «Ich war der Erste mit frisch gebackenen Brezeln – und der Erste, der sie füllte. Ich hab auch ‹Die Weltbesten gebrannte Mandeln› erfunden», erzählt er. Wer erlebt, wie Stephan Bosshard engagiert und freudig von seinen Projekten erzählt, kann sich gut vorstellen, dass in seinem Kopf viele Ideen sprudeln.
Sein Traum: Ein Buch schreiben
Die Autobiografie «Rezept zum Glück» ist eines seiner Projekte. «Ich wollte schon immer ein Buch schreiben. Als ich an einem schönen Sommerabend in Miami wieder einmal eine meiner spannenden Geschichten zum Besten gab, brachten mich meine amerikanischen Freunde auf die Idee, meine Autobiografie zu schreiben», schmunzelt er. Im Buch erzählt Stephan Bosshard von seinen Abenteuern bis zum Verkauf seines Brezelkönig-Unternehmens. Drei Jahre vor dem Verkauf hat er in Emmenbrücke eine Brezelfabrik eröffnet, die mit weltweit neuen Brezelrobotern arbeitet. «Ich war dazu praktisch ge- zwungen, weil wir dermassen kopiert wurden und mir mein eigener Lieferant in den Rücken fiel. Da schwor ich Rache», erklärt er. Die Rache ist gelungen. Bosshard war so erfolgreich, dass sich verschiedene Grossfirmen um eine Zusammenarbeit bemühten. Doch er lehnte ab. Als ihm dann 1999 ein deutscher Konkurrent ein unschlagbares Kaufan- gebot unterbreitete, konnte er nicht widerstehen. «Da hab ich losgelassen.»
Loslassen können, das gehört für den Unternehmer zu seinem «Rezept zum Glück». Und man solle nicht gierig sein und Freude haben an dem, was man mache, sagt er. Während andere in seiner Situation versucht hätten, möglichst viel Geld zu verdienen, oder sich ganz zurückgezogen hätten, hat Stephan Bosshard eine andere Vorstellung von Glück. «Um glücklich zu sein, brauche ich meine Frau, viel Zeit auf meinem Schiff und gelegentlich die Arbeit am Stand auf den Messen und Märkten», betont er. Etwa vier Mo- nate im Jahr verkaufen seine Frau und er ihre weichen Butter-Caramel nach einem Originalrezept seines Grossvaters, das Magenbrot und die gebrannten Mandeln persönlich am Stand. Auch an der Luzerner Määs. «Wir sind die Stars am Stand, wir bringen die Stimmung. Das macht uns Spass», sagt er.
Inniges Verhältnis zum Grossvater
Zu seinem Grossvater hatte Bosshard ein inniges Verhältnis, und von seinem Vater hat er alles gelernt, was er wissen musste. «Ich habe zwar keine Berufs- lehre gemacht, aber ich würde heute allen jungen Leuten dazu raten. Denn nicht alle haben das Glück und die Möglichkeit, wie ich sie mit meinem Vater hatte», sagt Bosshard. Glück ist der Leitfaden in seinem knapp 550-seitigen Buch. Ein Buch – so der Untertitel – voll positiver Energie. «Dem Negativen entziehe ich mich. Ich ver- dränge es wenn möglich», erzählt der leidenschaftliche Segler. Negativ sei manchmal die Reaktion der Schweizer auf ihn. «Neid ist eine schlechte Eigenschaft vieler Schweizer. In den USA kenne ich das nicht», sagt er. Aber das Echo auf sein Buch sei durchwegs positiv. Dass Stephan Bosshard glücklich ist, nimmt man ihm ab. «Geschäftlich habe ich keine Ziele mehr. Privat möchte ich bald den Intracoastal Waterway in den USA entlangsegeln. Und ich wünsche mir, dass mein Buch ein Erfolg wird», verrät er. Teil 2 ist in Arbeit und soll nächstes oder übernächstes Jahr erscheinen.
NATALIE EHRENZWEIG region@luzernerzeitung.ch
HINWEIS
Weitere Infos zum Buch auf der Webseite von Stephan Bosshard: www.rezeptzumglueck.com